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Ermittlungen wegen Landfriedensbruch nach Beschädigung von Moschee

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Nach der Beschädigung einer Moschee in der Hermann-Liebmann-Straße ermittelt die Polizei wegen besonders schweren Landfriedensbruchs. Mehrere Scheiben des Gotteshauses waren am Montagabend zu Bruch gegangen, wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte. Zuvor waren zwischen 60 und 80 Menschen durch die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten gezogen, hatten Pyrotechnik gezündet, Mülltonnen in Brand gesetzt und fünf Autos durch Flaschenwürfe beschädigt. Auch ein Streifenwagen sei mit Farbbeuteln und Steinen beworfen worden.

Die Polizei kontrollierte zwölf Personen und nahm diese für die erkennungsdienstliche Behandlung mit auf das Revier. Sie durften anschließend wieder gehen und wurden nach Angaben der Sprecherin nicht in Gewahrsam genommen. Der Sachschaden rund um die Moschee und die Eisenbahnstraße wird auf rund 30.000 Euro geschätzt. Nach bisherigen Angaben war die Moschee das einzige Gebäude, das beschädigt wurde.

Ein politisches Motiv könne nicht ausgeschlossen werden. In der Nacht hatte ein Polizeisprecher von einer linksmotivierten Gruppe gesprochen. Die Moschee gehört zum Moscheenverband Ditib, die der deutsche Ableger der türkischen Religionsbehörde Diyanet ist. Ob das islamische Gotteshaus gezielt beschädigt wurde, sagten die Beamten zunächst nicht.

Politikerinnen und Politiker verurteilten die Gewalt gegen das Gotteshaus. Die Leipziger SPD-Vorsitzende Irena Rudolph-Kokot sagte, dass Kritik am türkischen Staat oder an Ditib legitim sei. Auch sie sehe das Regime Erdogan kritisch. Was aber gar nicht gehe, sei, eine Moschee anzugreifen. Es sei „extrem unreflektiert“, gerade in Sachsen in einem migrantisch geprägten Viertel eine von Musliminen und Muslimen mangels Auswahl besuchte Religionsstätte anzugreifen. „Diese Eskalation ist inakzeptabel.“

Auch die Leipziger Landtagsabgeordnete Juliane Nagel kritisierte die Ausschreitungen. „Anschläge auf Moscheen in Deutschland, gar in Sachsen? Geht gar nicht“, schrieb sie bei Twitter. Es brauche den Gesprächsfaden auch zur vom türkischen Staat finanzierten Ditib, Unterstützung von Reformbestreibungen und den Zugang zu Moscheegängerinnen und -gängern. (dpa)


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Erstmeldung 07:03 Uhr. 

Die Moschee in der Hermann-Liebmann-Straße ist am Montagabend angegriffen worden. Es seien vier Fensterscheiben eingeschlagen worden, sagte ein Leipziger Polizeisprecher.

Nach ersten Erkenntnissen sei die Moschee im Zusammenhang mit einem Aufzug von etwa 100 vermummten Menschen beschädigt worden, die die Polizei als linksmotivierte Gruppe einordne. Entlang der Eisenbahnstraße im Ortsteil Volkmarsdorf hätte die Gruppe etwa auch Mülleimer angezündet.

Die Polizei nahm elf Menschen in Gewahrsam. Weitere Informationen wurden am Abend nicht bekannt.