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Finanzspritze für Sanierung der Radrennbahn

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Die Sanie­rung der Radrenn­bahn im Sport­forum kann im nächsten Jahr wie geplant starten. Die Finan­zie­rung ist durch einen Förder­mit­tel­be­scheid des Landes endgültig gesichert - der Freistaat Sachsen betei­ligt sich mit 834.000 Euro an dem Chemnitzer Baupro­jekt. Die Übergabe des Förder­mit­tel­schecks erfolgte am Mittwoch an Oberbür­ger­meis­terin Barbara Ludwig. Insge­samt werden rund 1,4 Millionen Euro inves­tiert. Als erstes soll der sogenannte Bahnrad­kopf abgerissen und komplett erneuert werden. Eine Varian­ten­un­ter­su­chung ergab, dass nur ein Teilab­bruch und ein Neuaufbau die Anfor­de­rungen an eine sichere Brüstung erfüllen. Folgende Arbeiten werden ausge­führt: Demon­tage des Gelän­ders, Abriss des oberen Teils der Brüstung, Teila­briss im unteren Teil und im Bereich der Rinne, Einbau von Beweh­rung, Verpressen von vorhan­denen Rissen, Betonage der neuen Brüstung, Einbau eines neuen Gelän­ders, Beschich­tung der neuen Brüstung auf der Bahnseite, Aufbringen der Markie­rung und Erneue­rung der Entwäs­se­rungs­ein­läufe. Der zweite Bauab­schnitt umfasst die Erneue­rung der Fahrbahn. Die Ausfüh­rung der Maßnahmen wird zeitlich so gelegt, dass die Olympia­vor­be­rei­tungen der Sportler im Bahnrad­sprint gewähr­leistet werden können. Der Beginn der Abbruch­ar­beiten des Bahnrad­kopfes wird ab September 2016 erfolgen. Die gesamte Baumaß­nahme wird voraus­sicht­lich bis ins II. Quartal 2017 dauern. Die Gesamt­kosten belaufen sich auf 1.390.240,54 Euro, davon werden durch Bund und Land jeweils 30 % Förder­mittel zur Verfü­gung gestellt. Die Eigen­mittel der Stadt betragen 556.096,54 Euro. Die auf dem Gelände des heutigen Sport­fo­rums befind­liche Radrenn­bahn wurde 1950 in Betrieb genommen. Der Grund­aufbau der Anlage mit einer 333 m langen Bahn besteht aus Trümmer­schutt, der mit Beton abgedeckt wurde. Ursprüng­lich war die Bahn nur für Steher­rennen konzi­piert und bot damals Platz für ca. 15.000 Zuschauer. Für die damalige Zeit war dies ein Zemen­toval mit enormer Ausstrah­lung für den Bahnrad­sport in Chemnitz. Doch bereits in Vorbe­rei­tung der Austra­gung der Steher­welt­meis­ter­schaft im Jahr 1960 wurden umfang­reiche Sanie­rungen erfor­der­lich. Sie führten zu der Entschei­dung, eine zweite 10 cm dicke Beton­schicht auf die vorhan­dene Fahrfläche aufzu­bringen, um weitere Rissbil­dungen zu besei­tigen. In den folgenden Jahren wurden weiterhin Steher­rennen durch­ge­führt, die Auslas­tung der Bahn und die Zuschau­er­re­so­nanz wurden jedoch immer geringer. Grund­hafte Sanie­rungen an der Anlage wurden nicht durch­ge­führt. Das bezieht sich insbe­son­dere auf die Fahrbahn und die Traversen für die Zuschauer. Der größte Teil der Traversen ist daher aufgrund des maroden Zustandes bis heute gesperrt. Nach der Wende sollte die Bahn weiterhin durch den Chemnitzer Polizei­sport­verein genutzt werden. Aufgrund umfang­rei­cher Beton­ab­plat­zungen und Rissen auf der Fahrfläche bestand jedoch dringender Handlungs­be­darf. Mit der erfor­der­li­chen Risssa­nie­rung mit anschlie­ßender Epoxid­harz­be­schich­tung in den Jahren 2005/2006 konnte die weitere Nutzung der Anlage vorüber­ge­hend gewähr­leistet werden. Im Jahr 2007 wurde die Fahrbahn komplett neu beschichtet. In den Jahren 2010/11 wurde ein Teil der Zuschau­er­tra­verse am Start/Ziel erneuert. Zwischen­zeit­lich haben neben den Schäden am Bahnrad­kopf, auch Schäden an der Fahrbahn gezeigt, die eine Sanie­rung dieses Berei­ches unumgäng­lich machen. Hier haben sich in jüngster Zeit Risse auf fast allen Segmenten der Fahrfläche gebildet bzw. vergrö­ßert.