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Leipziger Kitas setzen „Schweinefleisch-Verbot“ vorerst aus

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UPDATE: 23.07.2019, 19:16 Uhr

Der Träger der beiden Einrichtungen hat seinen Beschluss der Streichung von Schweinefleisch von der Speisekarte vorerst ausgesetzt. Der Leiter der Kitas, Wolfgang Schäfer, begründete das am Dienstagabend mit der medialen Aufregung nach dem Bekanntwerden seines Beschlusses. Im kommenden Kindergartenjahr - das Mitte August beginne - wolle er das Thema bei Elternabenden nochmals ausführlich diskutieren, sagte Schäfer der Deutschen Presse-Agentur.

Die Aufregung um die Entscheidung, auf Schweinefleisch und tierische Gelatine zu verzichten, könne er nur schwer nachvollziehen, sagte der Leiter der Kitas. Er habe den Eindruck, dass Kindergarten-Speisepläne insgesamt immer weniger Gerichte mit Schweinefleisch vorsähen. Die Mehrheit der Eltern habe die Entscheidung begrüßt. Aus der Politik und im Netz erntete Schäfer allerdings zum Teil scharfe Kritik. „Wir sind überwältigt von der ganzen Sache“, sagte Schäfer.


Bei zwei Kitas in Leipzig ist Schweinefleisch vom Speiseplan gestrichen worden. Das berichtet die Bild. Der neue Speiseplan im Konfuzius-Kindergarten und der Rolando-Toro-Kita sei seit einer Woche in Kraft.

Demnach bekommen die Kids im Konfuzius Kindergarten und der Rolando-Toro-Kita zu Mittag keine Gerichte mehr, in denen Schweinefleisch enthalten ist. Das geschehe aus Rücksicht auf zwei muslimische Mädchen, die die Kita besuchen, heißt es im Bericht. In einem Schreiben an die Eltern sei zudem darauf hingewiesen worden, dass zu Festen und Geburtstagen keine Süßigkeiten und andere Nahrungsmittel angeboten werden sollen, die Schweinefleischbestandteile wie Gelantine enthalten.

Der Chef des freien Trägers der beiden Kitas war für ein Statement am Dienstag nicht zu erreichen.

Die Umstellung des Speiseplans sorgt für heftige Diskussionen im Netz. Zudem sollen Drohungen bei den Kitas eingegangen sein. Die Polizei stehe in Kontakt mit der Kitaleitung, sagte uns ein Polizeisprecher.