Klima-Aktivisten besetzen Hörsaal der Uni Leipzig
Klima-Aktivisten haben den größten Hörsaal der Universität Leipzig über viele Stunden besetzt. Ob die Aktion am Donnerstag noch beendet wird, war zunächst unklar.
Am Mittwochabend hatte rund ein Dutzend Menschen nach einer Veranstaltung die Bühne des Audimax betreten und ein langes Banner mit der Aufschrift "Lebenserklärung" gezeigt, wie ein Uni-Sprecher am Donnerstag sagte. Die Mehrzahl der Protestler hatte auch die Nacht in dem Hörsaal auf Isomatten und Schlafsäcken verbracht. Am späten Donnerstagnachmittag hielt die Besetzung noch an.
Es gab nach Angaben des Unisprechers eine Sitzung des Rektorates, bei dem auch Mitglieder der Gruppe teilnehmen sollten. "Eine Räumung des Hörsaals ist zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht geplant", betonte er. Die Aktivisten würden jedoch aufgefordert, den Hörsaal zu verlassen. Man setze auf eine friedliche Lösung, hieß es.
Die Aktivisten bezeichnen sich als "Letzte Generation". Sie fordern von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), auf fossile Energie zu verzichten. Zudem verlangen sie eine Lebenserklärung der Rektorin der Leipziger Universität. Diese soll sich "offiziell, öffentlich und gerichtet an Robert Habeck gegen den Bau und die Finanzierung neuer fossiler Infrastruktur aussprechen. Insbesondere gegen neue Ölbohrungen in der Nordsee sowie neue Flüssiggas-Terminals", hieß es in einer Mitteilung der Gruppe am Donnerstag.
Am Montagmorgen hatten Mitglieder der Gruppe im Berufsverkehr eine viel befahrene Straße in Leipzig blockiert. Dabei hatten sich einige Aktivisten mit Sekundenkleber an die Straße geklebt. Die Feuerwehr hatte sie mit Öl ablösen müssen. Die Straße war nach Polizeiangaben ungefähr anderthalb Stunden blockiert. Es wurden Ermittlungen gegen je drei Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren wegen des Anfangsverdachts der Nötigung eingeleitet.
Am Mittwochabend hatte sich die Universitätskanzlerin Birgit Dräger mit den Aktivisten unterhalten. Dräger hatte dabei betont, dass die Universitäten in Forschung und Lehre bemüht seien, mehr Aufmerksamkeit für den Klimaschutz zu schaffen. (dpa)