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  • Lutz Bachmann (l), Gründer des islamkritischen Bündnisses Pegida, geht auf einer Demonstration. Etwa 500 Menschen protestierten dagegen. Pegida will nach zehn Jahren ihre Aktivitäten einstellen.

Letzte Pegida-Demonstration in Dresden

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Zehn Jahre nach seiner Gründung hat das islamfeindliche Bündnis Pegida seine letzte Demonstration in Dresden veranstaltet. Nach Schätzung eines dpa-Reporters beteiligten sich daran rund 500 Menschen. Die Veranstalter hatten 3.000 bis 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Der versammelte Gegenprotest war nach Schätzung des Reporters ähnlich groß.

Die Polizei spricht von einem ruhigen Versammlungstag

Während des Einsatzes wurden drei Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen Verfassungswidriger Organisationen sowie Beleidigung gegen Teilnehmer der Pegida-Versammlung und wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Dieses richtet sich gegen Teilnehmer des Gegenprotestes, die sich vermummt hatten. Es waren ca. 270 Polizisten im Einsatz

Pegida-Chef Bachmann zieht Reißleine

Pegida-Anführer Lutz Bachmann hatte am letzten Wochenende angekündigt, dass die 250. Demonstration in Dresden die letzte des Bündnisses sein werde. Man müsse aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen die Reißleine ziehen. Bachmann erklärte von einem Lastwagen herab, Pegida werde es weiterhin geben - mit einem neuen Projekt, über das er noch nichts Näheres sagen könne. „Wir werden wiederkommen mit neuen Formaten“, sagte er. Man wolle weiterhin „ein gewichtiges Rädlein im Getriebe der patriotischen Gesamtbewegung in Deutschland“ sein.

 Pegida entstand im Oktober 2014 und steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Die Teilnehmerzahlen an den „Spaziergängen“ meist am Montag in Dresden waren zeitweise sogar fünfstellig. 2021 stufte der Verfassungsschutz Pegida als extremistische Bewegung ein. Pegida-Chef Bachmann - mehrfach vorbestraft - wurde von den Verfassungsschützern zu diesem Zeitpunkt schon als Rechtsextremist bezeichnet. (dpa)