- Polizisten vor dem besetzten Leipziger Wohnhaus in der Bernhardstraße 28.
- Unter anderem dieses Plakat haben die Hausbesetzer aufgehängt.
- Vor dem Haus haben die Besetzer einen Stand aufgebaut.
- An dem Wohnhaus wurden Transparente aufgehängt.
Wegen Maja: Linke besetzen Haus im Leipziger Osten - und räumen es wieder
Nach einer Demo mit knapp 1000 Teilnehmern am Montagabend haben einige Menschen am Dienstagmorgen ein Haus an der Bernhardstraße im Leipziger Osten besetzt. „Die Aktion wird durchgeführt für die antifaschistische Person Maja, die sich jetzt schon seit über einem Jahr in Ungarn in Isolationshaft befindet“, teilte das sogenannte „Aktionsbündnis 'Freiheit für Maja Leipzig'“ in einer Erklärung mit. Maja sei unter der Ampelregierung, besonders auch in Zusammenhang mit den sächsischen Behörden rechtswidrig ausgeliefert worden, heißt es.
Maja T. hatte sich bis gestern 40 Tage lang in einem Hungerstreik befunden und „verantwortliche Stellen in Deutschland“ hätten dies durch ihre Untätigkeit zu verantworten. „Deshalb wurde sich auch in Leipzig dem bundesweiten Aktionsaufruf angeschlossen und die Bernhardstraße 28 mit den folgenden Forderungen besetzt: Bringt Maja zurück nach Deutschland! Freiheit für Maja! Freiheit für alle Angeklagten im Budapes Komplex!“
Darum geht´s
Sie/er (will sich auf kein Geschlecht festlegen, wir benutzen ab sofort „sie“) sitzt seit einiger Zeit in Ungarn im Gefängnis, weil sie dort mit anderen Linken und Teleskopschlagstöcken auf rechte Demonstranten eingeschlagen haben soll. Nach der Festnahme Ende 2023 in Berlin war Maja T. 2024 von Deutschland (Dresden) ausgeliefert worden. Kurz danach hatte das Bundesverfassungsgericht dies für rechtswidrig erklärt. Zurückgeholt wurde sie jedoch bisher nicht.
Gestern hatte Maja in Ungarn einen 40-tägigen Hungerstreik beendet. Ihr drohen in Ungarn bis zu 24 Jahre Knast. Maja soll unter anderem auch zum Kreis der Linksextremistin Lina E. aus Leipzig gehören.
UPDATE 14.30 Uhr
Die Teilnehmerzahl sei laut Polizei zwischenzeitlich auf etwa 70 angestiegen. Es wurde eine Versammlung unter dem Motto „Solidarität mit Hausbesetzung Bernhardstr. 28“ angemeldet. Gegen 10 Uhr sei das Gebäude nach Rücksprache mit dem Eigentümer gegen 10 Uhr durchsucht worden. Drin wurde niemand entdeckt. Gegen 11 Uhr wurde die friedlich verlaufene Spontanversammlung beendet und die Teilnehmer hätten sich entfernt.
UPDATE Dienstag, 9.08 Uhr
Laut Polizei halten sich momentan 20 bis 25 Maja-Sympathisanten vor dem Gebäude auf und haben dort einen Stand aufgebaut. Außerdem seien an dem „normalen Wohnhaus“ Plakate angebracht worden. „Von einer Besetzung wissen wir bisher nichts“, sagte uns ein Polizeisprecher auf Anfrage.