++ EIL ++
  • Laura (29) mit ihrem Golden Retriever (li.) und ihrer Freundin Denise (25) waren zwei Wochen nach dem brutalen Angriff mit uns erstmals wieder am Tatort - der Spielplatz auf dem Gießerplatz im Leipziger Stadtteil Plagwitz.
  • Denise wurde von dem jungen Mann besonders übel zugerichtet. Er habe ihren Kopf am Zopf festgehalten, ihn sechs Mal auf den Bordstein geschlagen und ihr gleichzeitig mit der anderen Hand die ganze Zeit dabei ins Gesicht geboxt.
  • Auch Laura hat am ganzen Körper Blessuren davongetragen - hier ein Bild ihres oberen Rückens nach dem Angriff.
  • Auch am Ellenborgen hatte sie eine blutige Schramme.
  • Lauras Rücken sah nach der brutalen Attacke überall übel aus.
  • Der brutale Schläger trank kurz vor dem Angriff noch Bier.
  • Langsam stellte er sein Bier und den Rucksack ab ...
  • ... , plante da offenbar schon seinen Angriff ...
  • ... , rannte plötzlich blitzschnell auf die beiden Frauen zu und soll dann äußerst brutal auf beide eingeschlagen haben - und noch zugetreten haben, als sie bereits wehrlos am Boden lagen.
  • Der Tatort zwei Wochen nach dem brutalen Angriff.
  • Direkt daneben auf dem Leipziger Gießerplatz befindet sich ein Spielplatz.

Mann verprügelt diese beiden Mamas, weil sie baten, die Musik leiser zu machen

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Unfassbar brutale Attacke im Leipziger Südwesten: Ein 24-Jähriger soll dort abends zwei Mütter verprügelt haben, nachdem sie darum gebeten hatten, die Musik wegen ihrer Kleinkinder leiser zu drehen. Passiert ist das Ganze schon vor zwei Wochen neben dem Spielplatz auf dem Gießerplatz (Gießerstraße, Ecke Antonienstraße) - eigentlich eine ruhige Gegend, in der viele Familien wohnen. Die Schilderungen der jungen Frauen lassen einen erschaudern. Selbst der Golden Retriever der einen Frau habe sich vor Angst winselnd zusammengekauert ...

„Ich stech' dich ab.“

Laura (29) und ihr Mann hatten an dem Samstagabend (31. Mai) ihre 3-jährige Tochter ins Bett gebracht. Doch draußen wummerten die Bässe. Auf dem Spielplatz gegenüber hätten mehrere junge Leute Krach gemacht und sehr laut Musik gehört. „Das ging schon seit Tagen so“, erinnert sich die 29-Jährige.

Schließlich habe sie ihren ganzen Mut zusammen genommen und sei zu der Gruppe (drei Männer, eine Frau) hingegangen. „Ich habe ganz freundlich darum gebeten, wegen meinem und anderen Kindern bei uns im Haus etwas leiser zu stellen.“ Die Antwort seien wüste Beschimpfungen und Bedrohungen gewesen. „Verzieh dich“, hieß es da zunächst noch.

Verzweifelt rief sie ihre beste Freundin an - Denise (25), Influencerin in Leipzig und Mutter eines kleinen Sohnes (2). „Sie ist bei sowas viel taffer als ich.“ Gemeinsam hätten die Frauen die Gruppe dann ein zweites Mal angesprochen. Und schließlich damit gedroht, die Polizei zu rufen. Dabei sei die die Situation dann jedoch plötzlich vollends eskaliert. „Ich stech' ich dich ab“, habe einer der Männer schließlich gedroht. „Er hat dabei eine Bewegung in seinen Hoody gemacht, als würde er etwa rausholen wollen“, erinnert sich Denise.

„Er schlug meinen Kopf sechs mal gegen den Bordstein und boxte mir gleichzeitig ins Gesicht“

Daraufhin seien die beiden Frauen etwas zurückgegangen und hätten die Polizei gerufen. Gleichzeitig filmten sie die Gruppe mit einem Handy. Denise: „Sie haben dann zusammengepackt und wollten wohl gehen. Doch als er gesehen hat, dass Laura filmt, weil wir nicht wollten, dass sie einfach so damit davonkommen, ist er plötzlich auf mich losgerannt.“

Der aggressive Mann habe sie dann zu Boden gerungen. „Er hat meinen Kopf am Zopf gepackt, ihn sechs mal gegen den Bordstein geschlagen und mir gleichzeitig mit der anderen Hand die ganze Zeit ins Gesicht geboxt“, so Denise weiter. Als Laura helfen wollte, habe er auch auf sie eingeprügelt. „Er hat auch immer wieder weiter auf mich eingetreten, als ich bereits am Boden lag“, erinnert sie sich.

Durch Zivilcourage wurde der Brutalo geschnappt

Nach dem brutalen Angriff und nachdem beide Frauen blutend am Boden lagen, sei der Mann schließlich weggerannt. Denise habe sich daraufhin aufgerappelt und sei ihm trotz ihrer Wunden hinterher. „Ich habe nicht nachgedacht, aber wollte in dem Moment einfach nicht, dass er so etwas macht und damit einfach davon kommt.“

Einige Hundert Meter weiter habe sich der Mann schließlich in einem Gebüsch versteckt. „Ich habe die ganze Zeit um Hilfe gerufen.“ Und die bekam sie. Eine Fahrradfahrerin und mehrere Passanten hätten den Angreifer schließlich aufgespürt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Etwa 15 Minuten lang, trotz heftiger Gegenwehr. Denise: „Ich möchte diesen Menschen hiermit noch mal ganz herzlich für ihre große Zivilcourage danken. Das ist nicht selbstverständlich.“

Sie würde in der gleichen Situation auch in Zukunft immer wieder so oder ähnlich reagieren, sagt sie. Und appelliert an alle: „Man darf sich sowas nicht gefallen. Man muss dahin gehen, man muss es ansprechen. Weil wenn wir das verlieren, dass man sich nicht mehr traut, etwas anzusprechen, wo kommen wir denn dahin. Ich bin mir sehr sicher, dass dieser junge Mann etwas daraus gelernt hat und es nicht noch mal machen würde. Weil hätte er es nicht bei uns gelernt, hätte er jemand anderen niedergeschlagen.“

Schläger wurde später wieder laufen gelassen

Die Polizei bestätigt auf Anfrage den geschilderten Angriff. Gegen die beiden deutschen Tatverdächtigen (23, 24) - ein Zweiter hätte zwischenzeitlich auch noch auf die Frauen eingetreten - sei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung eingeleitet worden. „Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden beide Tatverdächtige entlassen“, hieß es.

Audio:

Die zwei betroffenen Frauen schildern den Angriff im Gespräch mit Radio-Reporter Frank Selig: