++ EIL ++
  • Blick in die neue Robotron-Ausstellung in der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst.
  • Eine Idee war, Baupläne von Mikrochips in Zwiebelmuster-Porzellan versteckt werden. Daraus wurde jedoch nie etwas.
  • Sabine Weier (Kuratorin, v.li.), Jan Wenzeln (Autor/Kurator) und Hanar Hupka (Projektleiterin).
  • Interaktive Elemente in der Ausstellung.

Robotron: Hier in Leipzig sehen sie jetzt ein Stück DDR-Geschichte

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Robotron. Code und Utopie

Computer, Mikroelektronik und Digitalisierung prägen noch heute unseren Alltag – doch schon in den 1960er Jahren begann dieser Wandel, der als „dritte industrielle Revolution“ gilt. Auch in der DDR wollte man an dieser Zukunft teilhaben. Der Name Robotron steht bis heute für den Versuch, im Sozialismus eine eigene Computerindustrie aufzubauen – ein ehrgeiziges Projekt.

Ab heute auch in Leipzig!

Eine neue Ausstellung in der Galerie für zeitgenössische Kunst (GfzK) widmet sich nun bis zum 22. Februar.2026 dieser spannenden Geschichte. Mit zeitgenössischen und aktuellen Fotografien, Filmen, Installationen und grafischen Arbeiten von über 20 Künstlern zeigt sie, wie sehr die Hoffnungen auf die Mikroelektronik einst mit der Idee eines modernen, zukunftsorientierten Sozialismus verknüpft waren – und wie groß am Ende die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit wurde. Einige der Werke greifen Themen auf, die auch heute noch von Bedeutung sind. Etwa die derzeitige Problematik der Ressourcenknappheit in der Mikroelektronikproduktion, bereits vor 60 Jahren aktuell war. Eröffnet wurde die Ausstellung letzten Freitag im Neubau der GfzK.

„Wir wollen die DDR greifbarer zu machen“

Die Geschichte des Kombinats wird dabei neu erzählt. Sie beleuchtet so neue Interpretationsansätze und andere Ebenen. Die Textebene der Ausstellung wird durch einen Essay wiedergegeben, der durch die Ausstellung leitet. Damit werden auch Begriffe der Planwirtschaft erklärt, um leichte Eingänge in das Thema zu schaffen und das System der DDR greifbarer zu machen. Die Geschichte Robotrons wird dabei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökonomisch und gesellschaftlich eingeordnet - und mit gegenwärtigem Wissen verknüpft.