ÖPNV-Streik zur Buchmesse bekommt heftigen Gegenwind: „Er beschädigt Leipzig“
Die Leipziger Verkehrsbetriebe werden bestreikt. Schon wieder! Die Gewerkschaft Verdi hat dazu am Donnerstag und Freitag erneut die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in Sachsen aufgerufen.
In Leipzig könnte es dann in den ersten beiden Tagen zu massiven Einschränkungen für die Buchmesse kommen. Eigentlich sollten Straßenbahnen im 3-Minuten-Takt zur Messe fahren. Die Verkehrsbetriebe versuchen nach eigenen Angaben nun einen Notfahrplan aufzustellen. Sie planen, dass die Straßenbahnlinie 16 trotzdem ab Hauptbahnhof alle fünf Minuten unterwegs sein soll. Auch die Linien 1, 3, 4, 7, 11 und 15 sollen fahren. Fahrgäste werden gebeten, sich über die Leipzig Move App zu informieren.
Hintergrund des Warnstreiks ist der festgefahrene Tarifkonflikt. In der letzten Gesprächsrunde Anfang der Woche habe der Arbeitgeberverband ein völlig unakzeptables Angebot vorgelegt, sagte ein Verdi-Sprecher.
Streik-Aufruf bekommt heftigen Gegenwind
Oberbürgermeister Burkhard Jung zeigte am Mittwoch jedoch kein Verständnis für den Streik zur Buchmesse: „Dieser Arbeitskampf beschädigt die Leipziger Messe und die gesamte Stadt. Zur Buchmesse empfangen wir in Leipzig hunderttausende Gäste, auf deren Rücken jetzt dieser Tarifkonflikt ausgetragen wird. Es gibt für diesen Streik während der Messe keinen vernünftigen Grund, die Tarifpartner müssen unverzüglich zurück an den Verhandlungstisch.“, forderte er am Mittwochnachmittag in einem Statement.
Auch die Grünen-Fraktion im Stadtrat hat sich schockiert gezeigt. „Mit diesem Streik werden Sympathien verwirkt“, sagte Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft. Er sei inakzeptabel und schade der Stadt. Man sollte umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren, so Krefft weiter. Die Industrie- und Handelskammer Leipzig ist überzeugt: Ein Streik im Nahverkehr werde das Aushängeschild und den Ruf des Wirtschafts- und Messestandorts Leipzig schwer beschädigen.
