- Die Carolabrücke 1970 im Bau, damals noch Dr. Rudolf Friedrichs-Brücke
Wird die neue Dresdner Carolabrücke wie die alte?
Dresden braucht nach dem Teileinsturz der Carolabrücke dringend einen Ersatzneubau. Denn auch die noch beiden stehenden Brückenzüge sind einsturzgefährdet und müssen abgerissen werden. Das besagt ein Gutachten, das von Experten erstellt wurde.
Die Stadtverwaltung prüft bereits intensiv die Rahmenbedingungen. Für Anfang des kommenden Jahres ist geplant, eine Vorlage zum weiteren Vorgehen für einen Ersatzneubau in die verantwortlichen Gremien des Stadtrates einzubringen. Dabei soll auch die Öffentlichkeit eingebunden werden.
Neubau könnte 2027 starten
Spätestens 2027 soll der Ersatzneubau der Carolabrücke starten. Das hat Baubürgermeister Stephan Kühn angekündigt. Dabei werde kein völlig anderes Bauwerk entstehen, sondern ein ähnliches wie jetzt. Nur so gebe es schnell grünes Licht für den Beginn der Arbeiten, so Kühn.
Eine komplett andere Brücke würde ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren mit sich bringen. Das könne bis zu fünf Jahre dauern, so der Baubürgermeister. Einen solch langen Zeitraum könne sich die Stadt Dresden nicht leisten.
Brückenexperte Steffen Marx schlägt eine Kooperation aus Planern und Baufirmen vor, damit es zügig voran geht. Voraussetzung sei hier aber, dass auch die notwendigen politischen Entscheidungen schnell getroffen werden.
Derweil ist die Finanzierung des Ersatzneubaus noch völlig offen. Vom Bund gibt es zwar positive Signale, aber keine festen Zusagen. Investiert werden müssten über 100 Millionen Euro.
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Abriss ist aufwendig und teuer
Nachdem klar ist, dass die Carolabrücke komplett abgerissen werden muss, stellt sich die Frage, wie die Arbeiten ablaufen sollen. Da auch die beiden noch stehenden Brückenteile einsturzgefährdet sind, muss beim Rückbau mit besonderer Vorsicht agiert werden.
Die Brückenzüge A und B können weder mit schwerem Baugerät befahren werden, noch kann man den Mittelteil über der Elbe einfach herausrausnehmen, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Rest einfällt.
Der Brückenexperte Steffen Marx sagt, dass der Rückbau dadurch wesentlich teurer wird. Ein Trostpflaster: vom Zeitaufwand her wird es aber nicht unbedingt länger dauern.
Eine „Ikone“ des Spannbetonbaus

Was wünschen sich die Dresdner?
